Freitag, 15. Dezember 2023, 20.00 Uhr
Dokumentarfilm: Die toten Vögel sind oben
Deutschland 2022; 83 Minuten; Regie: Sönje Storm

Dryad


Regisseurin Sönje Storm öffnet in ihrem Film den Nachlass des Bauern Jürgen Friedrich Mahrt (1882-1940), der ihr Urgroßvater war. Im Ersten Weltkrieg wurde er für die Luftaufklärung zum Fotografen ausgebildet. Ab 1919 beobachtet und dokumentiert er die Veränderungen in seiner Heimat: die menschlichen Eingriffe in die Naturlandschaften, den Rückgang der Arten. Er sammelt die Tiere seiner Zeit und eröffnet 1928 in seinem Bauernhaus ein privates Naturkundemuseum. 350 ausgestopfte Vögel, 3000 Schmetterlinge, Pilze, Käfer und jede Menge handkolorierter Fotos der Flora und Fauna.
Mahrt beobachtet die fortschreitende Zerstörung fragiler Ökosysteme wie der Moore, dabei dokumentiert er Ursachen unserer Klimaprobleme: Bilder aus der Frühzeit des Anthropozäns.

Eintritt: 3 €

FilmDienst: „Neben den historischen Zeugnissen einer verlorenen Welt geht es um grundsätzliche Herausforderungen der Naturforschung und wie zwischen dem Verlust an Biodiversität und einer ökologischen Korrektur eine neue Balance gefunden werden kann. - Sehenswert ab 14.“

Epd-Film: „Der kleine Kreis derjenigen, die sich sowohl für Fotografiegeschichte als auch für Tierpräparate, Naturkunde und Ornithologie interessieren, wird »Die toten Vögel sind oben« lieben. Alle anderen tauchen in das erstaunliche Leben eines Mannes ein, der sich seiner qua Geburt vorgegebenen Laufbahn still und stoisch widersetzte und tat, was er liebte, ohne sich vor irgendwem zu rechtfertigen.“